German Roots - solid on Canadian soil

Soumis par Nico Ahn le mar, 10/06/2014 - 17:44

Der Montréal-based German-language newspaper "Das Echo" recently published an article about the German community living in Montreal. We would like to thank the paper and its publisher and editor-in-chief Mr. Walter for allowing us to publish the article on the German Society's website.

For more information about the paper please visit its website:

Das Echo (www.dasecho.com)

Deutsche Wurzeln - fest auf kanadischem Boden

Wir schreiben das Jahr 2014. Im westlichen Teil der Insel Montreal befindet sich eine recht stark fluktuierende Gemeinschaft, die zwischen ihren deutschen Wurzeln und ihrem aktuellen kanadischen Boden nicht nur seelisch hin und herschwebt...
Schauen wir doch mal genauer nach. Wer ist Teil dieser deutschen Gemeinschaft, fast am Ende der West Island? Es sind größtenteils Familien, die es durch Arbeitsverträge zwischen Deutschland und Kanada hierher geschlagen hat. Manch andere sind aus eigenem Wunsch, auch wegen ihren Jobs, hergezogen. Und letztendlich gibt es noch die Familien, deren Großväter oder sogar schon Urgroßväter nach Montreal kamen, und somit Pioniere der deutschen Einwanderung waren.

Sehr viele Familien, die entweder frisch aus Deutschland sich gerade hier einleben, oder gesprochen wird, schicken ihre Kinder in die Deutsche Schule Alexander von Humboldt. Dort fließt also Alt und Neu zusammen und dort wird jeden Tag der Begriff des „Deutschsein in Kanada“ neu definiert. Ohne geregelte Auflagen und Gesetze. Einfach aus dem Leben heraus und aus dem Wunsch, gemeinsam die schönste Zeit im Hier und Jetzt des Schullebens zu verbringen, so vorurteils- und sorgenlos wie es nur Kinder und Jugendliche tun können. Toleranz und Integration sind in ihrem Alltag nicht nur trockene Worte. Und als Einwanderer in Kanada befindet man sich unter der Mehrheit und lebt eine allgegenwärtige und akzeptierte Normalität.

Wo bleibt also das Deutschsein in einem Einwanderungsland, das selber zwischen zwei Kulturen und Sprachen hin und hergerissen wird? Wie schafft diese junge deutschstämmige Generation, sich ihre Identität zurecht zu legen? Welche „Bilder“ kursieren auf dieser Seite des Atlantiks über das Land ihrer Eltern oder Großeltern? Und wer unterstützt sie und hilft ihnen, ihre deutsche Realität zeit- und altersgemäß leben zu können? In einem gemeinsamen Gespräch mit vier Schüler der AvH sind wir diesen Fragen nachgegangen und haben einen Blick in die Wahrnehmung und in die Vorstellungen dieser jungen Menschen gewonnen, wie sie ihr „Deutschsein in Kanada“ erfahren und erleben. Hier ist ihr selbst geschriebenes Werk:

„Wir sind alle Schüler der Deutschen Internationalen Schule Alexander von Humboldt. Und unterschiedlicher könnten unsere Haltungen und Beziehungen zum „Deutschsein in Kanada“ nicht sein... Wir stammen nicht alle aus deutschen Familien, und manche von uns haben noch nie in Deutschland gelebt, oder dort mehr als ein paar Tage im Urlaub gewesen. Unser Bild von Deutschland und vom „Deutschsein“ ist also sehr von unseren Eltern, Großeltern und durch die Schule geprägt. Viel mehr kommt bis zu uns nicht rüber, meistens aber auch, weil wir uns viel mehr in die hiesigen Veranstaltungen und Kultur einbinden.

Durch die gestellten Themen, wie wir mit unserer deutschen Identität umgehen und wie wir uns damit auseinandersetzen, kamen wir eigentlich auf eine andere, sehr naheliegende Frage: wer zeigt uns eigentlich, was „Deutschsein in Kanada“ bedeutet und wer hat die „Fahne“ in den letzten Jahre hoch gehalten, damit wir, die jüngste Generation, uns daran ein Beispiel nehmen können?

Wenn man in der Stadtmitte von Montreal lebt, kommt die Antwort darauf fast von selbst: seit 179 Jahre begleitet und unterstützt die Deutsche Gesellschaft zu Montreal deutsche Kultur und Zusammenarbeit in dieser Umgebung, als größte und älteste Organisation dieser Art. In ihrer Satzung verpflichtet sich die DGM die deutschen Gemeinschaften zu unterstützen und zu verbinden, das kulturelle Erbgut zu pflegen und zu verbreiten, aber auch zum Beispiel Bedürftigen wie auch kleineren Projekten ihre Hilfe anzubieten.

Wir wollten mehr wissen, und haben recherchiert, wie und wem die Deutsche Gesellschaft eigentlich genau hilft. Freundlicherweise haben wir direkt durch die DGM die benötigten Materialien bekommen und wir staunten nicht schlecht, als wir feststellten, dass jährlich fünfstellige Beträge für solche finanzielle Unterstützung bereit gestellt werden. Aus diesen Listen geht es hervor, dass in den letzten 10 Jahren knapp über eine Viertel Million Dollar an Vereine, Organisationen, ja auch an unsere Schule ging, alles Gelder, die aus Fundraising-Veranstaltungen gewonnen wurden, wie dem Weihnachtsmarkt oder dem Deutschen Ball.

Andere Begünstigte sind die Deutschen Sprachschulen von Quebec (Samstagsschulen), der Deutsche Chor Montreal, einige Kirchengemeinden, aber auch lokale gemeinnützige Organisationen wie der McKay Sommercamp für behinderte Kinder, oder der „Dans la Rue“-Bus, der an obdachlose Jugendliche in Montreal Nahrungsmittel verteilt. Auch Montrealer Krankenhäuser werden bedacht. Im Jewish General Hospital hängt eine Plakette zu Ehren der DGM in Anerkennung ihrer Unterstützung über die Jahre. Weiterhin gibt es Stipendien an Masterstudenten in Germanistik der McGill University und der Université de Montréal. Die Listen der Spenden der Deutschen Gesellschaft zu Montreal stimmten uns sehr nachdenklich. Eine solche weitreichende unterstützende Aktivität hatten wir nicht erwartet. Natürlich beteiligen sich Schüler der AvH jedes Jahr als freiwillige Helfer beim Weihnachtsbasar der DGM und jährlich warten Debütantinnen und ihre Begleiter mit klopfenden Herzen auf den Deutschen Ball. Aber wer hat sich schon gefragt, was im Hintergrund dieser Veranstaltungen geschieht, welche akribische Arbeit in der Vorbereitung steckt, von Planung, Spendensammlung, Kartenverkauf, bis zuletzt auf die Gelderverteilung nach dem Event?...

Dieses ehrenhafte Engagement der DGM ist also Teil des „Deutschsein in Kanada“. Sich für deutsche Tradition und Kultur tatkräftig einzusetzen, heißt also Menschen zusammen zu bringen, die sich für die deutsche Sprache, deutsche Bräuche, deutsche Musik und Kunst, und für die deutsche Lebensart interessieren.

Und wie sehen wir unsere Rolle in der Pflege und Erhaltung des „Deutschsein in Kanada“? Was spricht unsere Generation an und bringt uns dazu, aktiv daran teilzunehmen, das Bild des „Deutschsein“ mitzugestalten? Nun, dazu werden wir unsere Recherchen ausweiten, und hoffen herauszufinden, was die Vorstellungen unserer jungen Generation dazu sind. Ob „Das Echo“ uns noch einmal die Möglichkeit gibt, hier unseren nächsten Artikel zu veröffentlichen? Das hoffen wir sehr...

Inzwischen bereiten wir uns auf den Deutschen Gala-Ball in Mai 2015 vor, bei dem wir zusammen mit der deutschen Gemeinschaft in Montreal das 180. Jubiläum der DGM feiern wollen!“ (geschrieben in Zusammenarbeit von Antonia Friedrich, Adrian Kurbegovic, Ronny Lassooij und Erik Monning)

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